Hintergründe zur Siedlungsgeschichte
"Wer nicht von dreitausend Jahren
Sich weiß Rechenschaft zu geben,
Bleib im Dunkeln unerfahren,
Mag von Tag zu Tage leben."
Goethe
In bisher 10 Kapiteln liegt ein erster Rechenschaftsbericht vor, um ein wenig Licht in das Dunkel der Vergangenheit zu bringen.
eugen Schilling
Archäologische Funde belegen, dass das Münsterland ab etwa 2000 v. Chr. regelmäßig besiedelt war. Ab dieser Zeit wurde aus dem Naturland allmählich Kulturland (von lateinisch cultura „Bearbeitung, Pflege, Ackerbau“, von colere „wohnen, pflegen, verehren, den Acker bestellen“)
Obwohl sich das Land nach seiner Erscheinung beträchtlich unterscheidet, ist es doch im allgemeinen entweder mit unwirtlichen Wäldern oder mit wüsten Sümpfen bedeckt; feuchter in der Richtung gegen Gallien, windiger in der Richtung gegen Noricum und Pannonien hin, hinreichend ertragreich, für Fruchtbäume ungeeignet, an Vieh reich, aber meistens kleinwüchsig; selbst den Rindern mangelt ihre eigentümliche Auszeichnung und der Schmuck ihrer Stirn; die Zahl ist es, die ihre Freude ausmacht, und dies ist ihr einziger und liebster Reichtum.
So beschrieb der römische Historiker und Senator Publius Cornelius Tacitus in seiner kurzen ethnographischen Schrift Germania (De origine et situ Germanorum liber), die 98 n. Chr. erschien, das Land der Germanen.
Nachdem während der Zeitenwende, als römische Expansionsversuche durch die Varusschlacht ihr Ende gefunden hatten, der germanische Stamm der Brukterer das Kernmünsterland besiedelt hatte, wurde diese Region seit etwa 500 n. Chr. zum Siedlungsgebiet der Sachsen, die von Nordosten aus eingewandert waren.
In Greven-Pentrup ist seit 1987 das Freilichtmuseum Sachsenhof, "die archäologisch fundierte Rekonstruktion einer sächsischen Hofanlage aus dem frühen Mittelalter (6. - 8. Jahhrhundert n. Chr.) entstanden. Dieser Nachbau geht auf Ausgrabungen im Sandabbaugebiet Münster-Gittrup zurück, die vom Westfälischen Museum für Archäologie durchgeführt" worden sind.
Das "archäologische[.] Freilichtmuseum mit Rekonstruktionen von verschiedenen Gebäuden und Handwerksstätten sowie Anbauflächen für alte Kulturpflanzen" vermittelt "dem Besucher einen lebendigen Eindruck vom Alltag der Menschen vor 1200 Jahren".
In: Georg Eggenstein: Der Sachsenhof in Greven. Greven 1998. [= Band 6 der Schriftenreihe des Heimatvereins Greven 1982 e.V.] S. 5.
In den Fränkischen Reichsannalen des Jahres 775 tauchte erstmals der Name Westfalai als Bezeichnung für einen Teilstamm der Sachsen westlich der Weser auf. Diese nannten den westlichen Teil ihres Siedlungsgebietes Westfalen, den mittleren Engern, den östlichen Ostfalen.
Das altnordische Wort „fal(ah)“ hat die Bedeutungen: Feld, Land, flach und niedrig.
- Die Anfänge von Münster
- Zur Geschichte des Ortes Altenberge
- Zur Geschichte der Bauerschaft Entrup
- Der Name Entrup
- Die Willkommschatzung von 1498/99
- Alt- bzw. Erbhöfe in Entrup 1580
- Grundherrliche Verhältnisse im 17. und 18.Jahrhundert
- Das Seelenverzeichnis von 1749/50
- Die Einführung der Hausnummern 1768
- Die so genannte Bauernbefreiung in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts